Allgemeine Dermatologie
Allgemeine Dermatologie PD Dr. med. Kristine Breuer
Akne
Bei der Akne kommt es durch die überschießende Produktion von Talg und eine Verhornungsstörung zu Mitessern (Komedonen) und Entzündungen (Papeln, Pusteln). Nicht nur Jugendliche, auch Erwachsene leiden häufig unter einer Akne (Spätakne, „Acne tarda“) – mit gravierenden psychischen Folgen. Dabei gibt es wirksame Therapieansätze; heute muss niemand mehr mit einer Akne leben. Dermatologische Therapieansätze und medizinische Kosmetikbehandlungen gehen hierbei Hand in Hand.
Oftmals ist bereits eine Therapie mit wirkstoffhaltigen Cremes und auf den Hauttyp abgestimmten Hautreinigungs- und Pflegeprodukten, ergänzt durch eine Behandlung durch die medizinische Kosmetikerin (medizinische Tiefenreinigung, Mikrodermabrasio, Peelings) ausreichend, um eine Abheilung der Entzündungen zu erreichen. In hartnäckigeren Fällen stehen innerliche Medikamente zur Verfügung, die, für einen beschränkten Zeitraum verwendet, eine Heilung bewirken. Aknenarben können mit Microneedling, Fruchtsäurepeelings, Kryotherapie („Vereisung“) und dem fraktionierten Laser geglättet werden.
Rosacea
Die Rosacea geht mit erweiterten Äderchen, anfallsartigen Hautrötungen, und meist auch entzündlichen Papeln und Pusteln einher. Sie wird häufig fälschlicherweise als „Akne des Alters“ bezeichnet – es handelt sich aber um verschiedenartige Erkrankungen. So besteht bei der Rosacea eine erhöhte Hautempfindlichkeit, auch gegenüber UV-Licht. Die Behandlung der Rosacea unterscheidet sich daher in vielen Aspekten von der Aknebehandlung: Die Hautpflege und -therapie muss der Sensitivität der Haut Rechnung tragen, dem Schutz der Haut vor UV-Licht und irritierenden Umwelteinflüssen kommt eine große Bedeutung zu. Ergänzend zur medikamentösen Therapie ist eine medizinische Kosmetikbehandlung (beruhigende Masken, „Gefäßtraining“, Bindegewebsmassage) äußerst sinnvoll und trägt dazu bei, den Krankheitsverlauf deutlich zu verkürzen. Mit dem Gefäßlaser können erweiterte Äderchen und Gesichtsrötungen wirksam beseitigt werden.
Siehe auch: Deutsche Rosaceahilfe e.V.
Psoriasis (Schuppenflechte)
Die Psoriasis betrifft in Deutschland 2 Millionen Menschen. In den letzten Jahren ist es bei der Entwicklung von Behandlungsansätzen der Psoriasis zu einem Durchbruch gekommen. Durch den Einsatz sogenannter „Biologika“ können auch Patienten mit schwersten Krankheitsverläufen und Gelenkentzündungen gut behandelt werden. Hierbei handelt es sich um biologische Moleküle, meist Antikörper, die gegen entzündungsfördernde Botenstoffe gerichtet sind. In den allermeisten Fällen ist der Einsatz von Biologika allerdings nicht erforderlich und die Erkrankung kann durch äußerlich und innerlich angewandte entzündungshemmende Wirkstoffe, ggf. ergänzt durch eine Phototherapie (Lichttherapie, UV-Therapie) sowie eine rückfettende Hautpflege, gut kontrolliert werden. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, die mit Begleiterkrankungen einhergehen kann, erarbeiten wir zusammen mit Ihnen ein langfristiges Therapiekonzept.
Siehe auch: Deutscher Psoriasisbund e. V.
Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die häufig im frühen Kindesalter einsetzt und einen schubhaften Verlauf zeigt. Erbfaktoren, aber auch Umweltfaktoren spielen bei der Entstehung dieser Hauterkrankung eine große Rolle. Häufig heilt die Neurodermitis im Schulalter aus, sie kann aber bis ins Erwachsenenalter hinein bestehen bleiben bzw. unter Umständen auch dann erstmalig auftreten. Die Neurodermitis geht oft mit einem erheblichen Juckreiz einher, Entzündungen treten häufig auch im Gesichtsbereich auf. So erklärt es sich, dass die Betroffenen meist eine erheblich eingeschränkte Lebensqualität haben. Schubauslösende Faktoren können individuell sehr unterschiedlich sein: Allergien, Hautirritationen, hormonelle Einflüsse u.v.m. Eine allergologische Diagnostik sollte bei Patienten mit Neurodermitis daher immer erfolgen. Die Hautpflege und die Behandlung mit äußerlichen und innerlichen Wirkstoffen können durch eine Phototherapie ergänzt werden (Stufentherapie). Information und Schulung im Umgang mit Ihrer Erkrankung kommt eine große Bedeutung zu. Wir erstellen mit Ihnen gemeinsam ein ganzheitliches, langfristiges Behandlungskonzept und beantworten Ihre Fragen zu der Erkrankung: Was gibt es Neues bei Diagnostik und Behandlung? Ist eine Neurodermitisschulung angezeigt? Macht es Sinn, eine Rehabilitationsmaßnahme zu beantragen und wer ist der zuständige Kostenträger? Meine langjährige Tätigkeit in der Neurodermitisforschung und meine Erfahrungen in der Betreuung und Schulung von Neurodermitispatienten und ihren Eltern (s. auch wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang, wissenschaftliche Publikationen) fließen in die Erstellung eines Behandlungskonzeptes für Sie bzw. Ihr Kind ein.
Siehe auch:
Deutscher Neurodermitis Bund
AGNES
KOMPAS
Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen)
Übermäßiges Schwitzen an Achseln, Händen und Füßen ist für die Betroffenen sehr belastend. Gelegentlich zugrundeliegende Erkrankungen (innerliche Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen) müssen ausgeschlossen werden. Für leichte Formen der Hyperhidrose stehen äußerliche (Aluminiumchlorid) und innerlich anzuwendende Wirkstoffe (z.B. Methantheliniumbromid) zur Verfügung, die allerdings häufig nicht ausreichend wirksam sind bzw. nicht vertragen werden. Als Behandlungsalternative kommt die Leitungswasseriontophoresetherapie (schmerzfreie Bädertherapie mit Pulsstrom) infrage, die zunächst täglich, später niedrigfrequenter erfolgt. Eine sehr wirksame Behandlungsoption, die zu einer starken Reduktion der Schweißmengen führt, ist die oberflächliche Injektion geringer Mengen von Botulinumtoxin A (Botox®). Hierdurch kommt es zu einer Blockade der Impulsweiterleitung von den vegetativen Nerven zu den Schweißdrüsen mit beeindruckenden therapeutischen Effekten. Die Wirkung einer Botoxtherapie bei Hyperhidrose setzt nach 7 Tagen ein und hält bis zu 7 Monate an.
Hautkrebs: Vorsorge, Behandlung, Nachsorge
Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Europa, er macht rund die Hälfte aller Krebsneuerkrankungen aus. UV-Licht ist der bedeutendste Risikofaktor, Menschen mit einem hellen Hauttyp und geringem Eigenschutz der Haut sind daher besonders gefährdet. Nicht nur Sonnenbrände erhöhen das Hautkrebsrisiko: Die Haut merkt sich jeden Sonnenstrahl, vor allem Solariumsbesuche erhöhen das Hautkrebsrisiko. Beschäftigte in Outdoorberufen (z.B. Maurer, Seeleute, Sportlehrer) erkranken wesentlich häufiger an weißem Hautkrebs als Beschäftigte in Indoorberufen. Hautkrebs kann daher unter bestimmten Voraussetzungen von den Berufsgenossenschaften als Berufskrankheit anerkannt und entschädigt werden.
Vereinfacht unterscheidet man weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinom = „Basaliom“, Plattenepithelkarzinom = „Spinaliom“, Frühform des Plattenepithelkarzinoms = aktinische Keratose) und schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Schwarzer Hautkrebs kommt seltener vor als weißer Hautkrebs, ist aber für mehr als 90% aller Sterbefälle an Hautkrebs verantwortlich, da er in fortgeschritteneren Stadien streuen kann. Frühzeitig erkannt ist Hautkrebs fast immer heilbar ! Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen sind daher für jeden Menschen sinnvoll und werden von allen Krankenversicherungen bezahlt.
Zur Behandlung des Hautkrebses kommen in Abhängigkeit von der Erkrankung (weißer/schwarzer Hautkrebs), dem Erkrankungsstadium und der Lokalisation eine operative Entfernung, eine photodynamische Therapie (PDT), ggf. in Kombination mit einer Lasertherapie oder eine Lokaltherapie mit wirkstoffhaltigen Cremes (z.B. Imiquimod, 5-Fluoruracil, Diclofenac-Hyaluronsäure) infrage. In der Nachsorge von Hautkrebserkrankungen erfolgen engmaschigere Untersuchungen.
Hautkrebsvorsorgeuntersuchung („Hautkrebsscreening“)
Photodynamische Therapie (PDT)
Im höheren Alter treten Frühformen des weißen Hautkrebses, sogenannte aktinische Keratosen, in freigetragenen Hautarealen („Sonnenterrassen“: unbehaarte Kopfhaut, Ohrmuscheln, Nase, Handrücken) flächig auf. Man spricht von einer „Feldkanzerisierung“. Eine operative Entfernung ist hier nicht möglich bzw. nicht sinnvoll, Therapie der Wahl ist die sogenannte Photodynamische Therapie (PDT).
Das Vorgehen ist wie folgt: Auf die betroffenen Hautareale wird eine Creme aufgetragen, die die Haut empfindlich gegenüber dem roten Anteil des sichtbaren Lichts macht. Nach einer dreistündigen Einwirkzeit wird die Haut mit Rotlicht bestrahlt (konventionelle PDT), hierbei kommt es zu einer selektiven Zerstörung der aktinischen Keratosen. In manchen Fällen kann diese Behandlung schmerzhaft sein. Eine Vorbehandlung der betroffenen Hautareale mit dem fraktionierten Laser kann die Wirksamkeit der Therapie noch verbessern und ist bei starker Ausprägung der aktinischen Keratosen angezeigt.
Alternativ kommt bei weniger stark ausgeprägten aktinischen Keratosen auch die „Tageslicht-PDT“ infrage, bei der die Bestrahlung mit Tageslicht erfolgt. Diese Form der Bestrahlung ist im Vergleich zur Bestrahlung mit Rotlicht nicht schmerzhaft. Unmittelbar nach Auftragen des Wirkstoffs wird die Haut mit einer Tageslichtquelle bestrahlt. In dieser Zeit (2 Stunden) können Sie z.B. lesen oder sich entspannen.
Die photodynamische Therapie mit Bestrahlung durch eine Rotlichtquelle /Tageslichtquelle und ergänzender Lasertherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt, sie stellt eine Selbstzahlerleistung dar.
In der Dermatologie Reinbek wird die ärztliche Untersuchung durch Total Body Mapping und künstliche Intelligenz („artificial intelligence“) ergänzt.
Bildquelle: © 2021 FotoFinder Systems GmbH
Hautkrebsvorsorge mit Auflichtmikroskopie
Fototherapie / Lichttherapie
„Simulierte Daylight- PDT“ mit Treviolux® (MEDlight)